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Mein Taubenschlag

 

Meinen ersten Taubenschlag hatte ich auf der Schlachthausdecke unter dem Dachfirst gebaut. Doch er war nicht solide genug und zudem undicht, so musste er bald einem anderen weichen. Auf ein Inserat in der Tierwelt erwarb ich dann von Toni Wyss aus Sursee ein kleines Taubenhaus für sechs Paare. Eine Voliere dazu habe ich selbst gebastelt. Doch schon bald entsprach dieses Taubenhaus nicht mehr meinen Vorstellungen. Mit einem Schreiner aus dem Dorf baute ich dann ein grösseres Taubenhaus mit einem Zuchtschlag, einem Jungtierschlag und einem Vorraum. Nistkästen und Sitzregale habe ich bei Paul Schönenberger, Mönchaltdorf angeschaut und nachgebaut. Eine Voliere gab es nicht, weil ich meine Tauben im Freiflug halten wollte. Ich war froh und stolz, als das Taubenhaus fertig war.

Komorner Zucht

Nach Jahren gab es in meinem Beruf eine Änderung und ich war daran ein Einfamilienhaus zu planen. Da schwebte mir ein Taubenschlag vor, wie ich ihn bei Karl Stauber in Orpund gesehen hatte. Dieser Schlag wurde dann auch in den Keller integriert, mit Vorraum, Zuchtschlag, Jungtierschlag und der Voliere draussen. Zuerst war ich sehr stolz auf das gelungene Werk, doch bald zeigten sich Nachteile. Im Sommer war der Schlag zu kühl, weil die Sonne bereits um die Mittagszeit hinter dem Dach verschwand und in der Voliere gab es immer ein wenig Zugwind vom Sempachersee. So wurde schliesslich neben dem Wohnhaus das jetzige Taubenhaus gebaut. Ein schönes Holz-Taubenhaus mit Vorraum, Komorner-Schlag, Ammenschlag sowie Jungtierschlag und angebauter grossräumiger Voliere mit zwei Abteilen. Hier fühlen sich meine Tauben seit vielen Jahren wohl und gedeihen prächtig.

Zuchtanlage

Wenn ich zu Beginn geschrieben habe, dass die Zuchtanlage von Toni Kohler nicht allzu üppig ist, dann möchte ich hier etwas genauer ins Detail gehen. Das ist nämlich der Beweis, dass man auch mit kleineren Platzverhältnissen sehr erfolgreich sein kann. Gerade solche Beispiele sollten wir viel mehr in den Vordergrund rücken, um unser Hobby auch für Anfänger wieder interessanter zu machen.

Die gesamte Schlaganlage hat eine Grundfläche von 4.10 x 5.50 m, die sich in zwei Zuchtschläge 1.80 x 2.50 m und eine Jungtierschlag 1.70 x 2.50 m aufteilt. Davor verläuft auf der ganzen Länge ein Vorraum, in dem neben dem Futter, den Vorbereitungsboxen für die Ausstellung auch geflochtene Nistkörbe aufbewahrt werden. In diese wird zuerst eine Hanfeinlage geleget, ehe eine Handvoll Stroh darauf gestreut wird. Zusätzlich wird den Tauben Nistmaterial angeboten, dass sehr kompakte Nester entstehen, in denen die Jungtiere guten Halt haben. Nach der Zuchtsaison werden die Körbe in Wasser getränkt und dann mit einem Schlauch abgespritzt. Dadurch werden sie wieder tadellos sauber. Üblicherweise halten die geflochtenen Körbe mehrere Jahrzehnte, was mit Sicherheit für sie spricht.

Die Schläge an sich sind also alles andere als gross. Ich hatte aber den Eindruck, als ob die Kleinheit den Komornern entgegenkommt. Sie präsentieren sich jedenfalls in bester Kondition und waren sehr zutraulich. Das zeigten sie auch in der Voliere, wo sie eifrig umherflogen. Aufgrund der Hanglage ist die Voliere zum Teil sehr hoch und Toni Kohler gelingt es jedes Jahr aufs Neue, die Vielfalt der Anforderungen an ein Spitzentier unter einen Hut zu bringen. Das erreicht man nicht, wenn man kurzzeitig besonders engagiert ist. Da die Komorner als fluggewandte Rasse aber mehrheitlich auf den oben angebrachten Sitzstangen zubringen, ist das kein Nachteil. Wird die Voliere mit dem Hochdruckreiniger ausgespritzt, ist keine Staunässe zu befürchten.

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